Test: Yoshi’s New Island für Nintendo 3DS

Hinweis: Artikel wurde schon 2014 veröffentlicht. Mit Yoshi’s New Island kehrt Nintendos beliebter Dinosaurier zurück, der Mario seit vielen Jahren begleitet. Nach dem großen Erfolg von Super Mario World auf dem Super Nintendo bekam Yoshi 1995 sein ganz eigenes Jump & Run spendiert, in dem er Baby Mario durch kunterbunte Levels kutschierte und ihn vor Koopas und Co. beschützte. Yoshi’s New Island ist ab sofort exklusiv für den Nintendo 3DS erhältlich – doch so wirklich „New“ bzw. neu ist da eher wenig.

Wer Yoshi’s Island bereits kennt, verpasst mit Yoshi’s New Island nicht sonderlich viel. Das grundlegende Spielprinzip bleibt gleich, was nicht schlecht ist, aber nennenswerte Neuerungen fehlen einfach. Insgesamt sechs Welten mit jeweils acht Levels auf einer Insel müsst ihr bewältigen – hin und wieder tretet ihr gegen Kamek bzw. größere Gegner an.

Wer die ganze Sache klassisch angeht, also einfach nur von Anfang bis zum Ende eines Levels durchhoppst, wird innerhalb weniger Stunden schnell durch das Abenteuer sein. Auf dem Weg dahin wollen allerdings diverse Dinge eingesammelt werden, wie etwa Münzen, Blumen und die kleinen springenden Sternchen, die euch mehr Zeit geben, welche ihr nach einem Treffer durch einen Gegner durchaus benötigt. Denn sofern Yoshi getroffen werden sollte, schwebt Baby Mario in einer Blase durch die Lüfte und muss schnellstens wieder eingesackt werden, da ein Countdown abläuft, der am Ende eine Entführung einleitet. Und diese Countdown-Zeit füllt man mit kleinen springenden Sternchen auf. Sollte die Zeit ablaufen oder man Yoshi unfreiwillig in eine Schlucht fallen lassen, wird man zum Checkpoint zurückversetzt oder fängt ganz am Anfang des Levels an.

Alle anderen sammelbaren Objekte bringen euch nach und nach etwa Leben ein. Und mit diesen wird in New Yoshi’s Island so üppig herumgeworfen, dass man schnell einen ganzen Batzen davon auf seinem virtuellen Konto hat. In kaum einem anderen Jump & Run von Nintendo konnte man wahrscheinlich bisher so viele Leben innerhalb einer kurzen Zeit sammeln.

Natürlich hängt das auch vom Spieler selbst ab, aber man merkt hier, dass es Nintendo einfach halten wollte. Es wirkt viel zu einfach und das Konzept mit den Leben geht nicht mehr auf. Sollte man ein paar mal das Zeitliche segnen, bekommt man optional ohnehin die Möglichkeit, „durch die Levels fliegen“ zu können Gleichzeitig wird damit auch die Lust geschmälert, die teilweise gut versteckten Sammelobjekte zu suchen. Wieso sollte man nach Blumen und Münzen Ausschau halten, wenn man ohnehin über genügend Leben verfügt?

Das Gameplay bzw. die Spielmechanik befindet sich auf dem typischen Nintendo-Niveau und bleibt einfach unerreicht. Yoshi reagiert präzsie auf die Eingaben und man bekommt ein sehr gutes Steuerungs-Gefühl, so dass man ihn selbst auf der Spitze eines Grashalms landen könnte. Das Spielerische bzw. die normalen Hüpf-Passagen werden durch kleine Minispielchen ergänzt.

So kann sich Yoshi in einen Hubschrauber und U-Boot verwandeln oder seine Schlittschuhe anziehen. Während solchen Passagen wird der Gyro-Sensor im 3DS aktiviert und man steuert Yoshi durch das Neigen des Geräts. Und das funktioniert wirklich gut, zumal der 3D-Effekt interessanterweise hier überhaupt nicht störend ist – man muss ihn hier nicht deaktivieren. An anderen Stellen mampft der Dino blaue oder rote Melonen, um Feuer oder Eis speien zu können. Es herrscht also immer ein wenig Abwechslung.

Darüber hinaus kann sich Yoshi natürlich auch  Gegner schnappen und diese in ein Ei verwandeln, das er hinter sich herzieht. Die Eier dienen als Geschoss, um gegen andere Gegner vorzugehen, Wege freizulegen oder auch schwebende Fragezeichen-Wolken aufzulösen, die neben Sternchen und Co. unter anderem Schlüssel, Sprungplattformen und weitere nützliche Dinge enthalten können.

Eine wirklich nennenswerte Neuerung wäre das Riesenei, das ordentlich Power besitzt und aus großen Shy-Guys gewonnen werden kann. Das hat tatsächlich so viel Kraft, dass man damit ziemlich viel zum Einsturz bringen kann – leider wird es nur sehr selten eingesetzt. Was auch ziemlich cool ist, sind die leider wenigen Passagen, in denen man einen Doppelgänger-Yoshi steuern muss. Das funktioniert so: man steuert ganz normal seinen Yoshi, gleichzeitig wird dadurch aber auch der Doppelgänger mit den gleichen Kommandos kontrolliert. Das Problem ist, dass dessen Abschnitt sich nicht mit eurem gleicht, so dass man etwas um die Ecke denken muss, um ihn wiederum in die Stacheln fallen zu lassen.

Was das Optische angeht, so ist der Look doch stark Geschmackssache. Der Stil präsentiert sich als eine Mischung aus Kreide und Wasserfarben, was auch ganz gut passt und einen ganz eigenen Charme auf den Bildschirm zaubert. Aber irgendwie fehlt da eine gewisse Linie, die sich durch das Spiel ziehen sollte – ein Kontrast.

Es wirkt irgendwie nicht richtig, das Original aus den Neunzigern sieht im direkten Vergleich sogar hübscher aus. Der 3D-Effekt lässt alles immerhin ein wenig plastischer wirken, die jeweiligen Ebenen werden dadurch wesentlich besser erkennbar. Wer also die Möglichkeit hat, sollte den 3D-Effekt aktivieren. Unterdessen lässt der Soundtrack eintönige Melodien in die Ohren dringen, so dass man mit der Zeit einfach nur den Regler nach unten schieben möchte.