The Legend of Zelda: A Link Between Worlds ist das neueste Abenteuer des Helden in Strumpfhosen, der zum zweiten Mal den Nintendo 3DS unsicher macht. Dabei orientiert sich das Spiel sehr stark an den SNES-Klassiker The Legend of Zelda: A Link to the Past, was kein Wunder ist, handelt es sich dabei doch um den Nachfolger.
So kommt es also, dass A Link Between Worlds in der gleichen Welt angesiedelt ist bzw. diese vom Aufbau her identisch zu jener aus A Link to the Past ist. Das Schloss Hyrule, Links Haus, die Kirche, Kakariko… sämtliche Gebäude und Pfade befinden sich an den gleichen Positionen. Habt ihr das Abenteuer auf dem Super Nintendo, Game Boy Advance oder auch der Virual Console gespielt, so fühlt ihr euch sofort heimisch.
Und auch wenn Link Between Worlds auf eine bereits vorhandene Welt setzt, ist es doch ein vollkommen neues Abenteuer. Die Geschichte beginnt Zelda-typisch: Link schlummert gerade in seinem Bett, da wird er während eines Albtraums auch schon geweckt. Nicht lange dauert es, da bekommt er ein Schwert in die Hände – und ehe man sich versieht, überschlagen sich die Ereignisse. Nicht nur Prinzessin Zelda, auch das gesamte Land Hyrule ist in Gefahr – und natürlich muss Link wieder einschreiten.
Ihr könnt Hyrule fast komplett frei erkunden. Eine Besonderheit ist diesmal – und gleichzeitig stellt dies ein Novum in der Zelda-Reihe dar -, dass ihr die Dungeons nicht nach einer festen Reihenfolge absolvieren müsst, um Items zu erhalten und letztendlich weiterzukommen. Mit der Zeit trefft ihr nämlich auf den mysteriösen Händler Ravio, der euch den Großteil der wichtigsten Items frei zur Verfügung stellt und seine richtige Identität bis zum Ende des Abenteuers geheim hält.
Einziger Haken: ihr benötigt genügend Rubine, um die Leihgebühr für das jeweilige Item zahlen zu können. Und die könnt ihr im Grunde ganz einfach verdienen, indem ihr nicht nur Gegner eins auf die Rübe gebt, sondern beispielsweise auch Büsche und Töpfe mit eurem Schwert zerschlagt. Ebenfalls neu: ihr könnt von Anfang an mehr Rubine tragen, als ihr ausgeben könnt. Jedenfalls lassen sich die Dungeons in der Reihenfolge angehen, die ihr wollt, da sich die dafür verwendeten Items ganz einfach bei Ravio leihen lassen. Sollte Link das Zeitliche segnen, was gar nicht mal so selten passieren kann, verliert er alle geliehenen Items und muss sie erneut bei Ravio gegen eine Gebühr leihen. Dabei ist es allerdings auch möglich, etwas mehr Rubine dazulassen, damit die Items nach dem Ableben bei Link bleiben – aber das ist dann doch relativ teuer.
Doch keine Sorge, einige Items müssen auch weiterhin erst verdient werden, damit man weiterkommt, wie etwa die Flossen oder der Krafthandschuh. Sollte Link sterben, gehen diese immerhin nicht verloren. Ihr könnt entweder alle Items leihen oder immer nur bestimmte, die für das Vorankommen in den jeweiligen Dungeons benötigt werden. Zur Verfügung stehen euch am Anfang Bumerang, Bogen, Tornadostab, Hammer, Bomben, Enterhaken, Feuer- und Eisstab, später folgt noch der Standstab. Die Items lassen sich sogar verbessern und verstärken, wodurch sie noch mehr Power besitzen. Der Bogen beispielsweise schießt dadurch nicht einen Pfeil, sondern gleich drei ab.
Die Laufwege selbst sind nicht sonderlich lang, es ist eine relativ kleine Welt. Sollte man dann trotzdem einmal keine Lust haben, von A nach B laufen zu wollen, ruft man den Hexenbesen herbei und kann sich zu den vorher entdeckten Speicherpunkten fliegen lassen. Doch die große Neuerung haben wir noch gar nicht angesprochen: Link kann sich erstmals in ein Gemälde verwandeln. Wie es genau dazu kommt, wollen wir an dieser Stelle nicht verraten, um euch die Überraschung nicht zu verderben.
Steht Link jedenfalls an einer Wand, taucht er via Knopfdruck in bzw. an diese als Gemälde ein und lässt sich nach links oder rechts bewegen. Steht er beispielsweise vor einem Abgrund, taucht er in die Wand ein und bringt sich so auf die andere Seite. Auch kann er durch kleine Schlitze und Gitterstäbe gehen oder sich sogar an bewegende Plattformen heften, die ihn weitertragen. Man muss im wahrsten Sinne um die Ecke denken und das Köpfchen ein wenig mehr anstrengen. Es ist durchaus zum Teil etwas knifflig, gerade wenn man sich durch die verzwickten Dungeons schlägt. Es ist aber nie unmöglich oder zu schwer. Ein wenig Dynamik kommt in die ganze Sache noch mit einer Ausdaueranzeige, die sich immer weiter dem Ende neigt, sobald Links Fähigkeit aktiv ist oder er die unterschiedlichen Items nutzt. Sie füllt sich jedoch nach und nach wieder auf. Um Links neue Fähigkeit nicht zu mächtig erscheinen zu lassen, gibt es in den Wänden hin und wieder einige Hindernisse bzw. Bruchstücke, an denen er nicht vorbeikommt. Da hilft dann meist nur ein anderer Weg.
Der Schwierigkeitsgrad ist sehr gemischt und reicht von knackig bis einfach. Gerade am Anfang darf man eher eine ruhigere Kugel schieben, der ein oder andere große Bossgegner aber heizt ordentlich ein. Sobald man sich dann in der Welt von Lorule befindet, also eine düstere Parallelwelt, die einen wichtigen Part in dem Spiel einnimmt – wir wollen hier nicht zu viel verraten, ihr werdet aber nicht enttäuscht sein -, wird es knackiger. Die Gegner sind stärker, im Laufe der Zeit fangen sie plötzlich auch an zu blocken oder Speere zu werfen. Scheitert man bei einigen Aufgaben, wie etwa in den Verlorenen Wäldern, so werden diese nach und nach immer ein wenig leichter als vorher. Man merkt also, dass Nintendo an eine breitere Zielgruppe herantreten möchte.
Gesteuert wird Link aus der Obendrauf-Ansicht, wie auch schon bei A Link to the Past. Sehr gelungen ist hier der 3D-Effekt, der nicht nur hübsches Beiwerk ist, sondern euch dabei hilft, die unterschiedlichen Höhenunterschiede einschätzen zu können. Gerade in Dungeons gibt es mehrere Ebenen, um etwa Schalter umzulegen oder andere Rätsel bzw. Herausforderungen zu lösen. Immer mal wieder wechselt man zwischen den Ebenen, lässt sich fallen, wird durch den Tornadostab nach oben getragen oder bedient Katapulte. Mit dem 3D-Effekt ist das Raumgefühl äußerst gelungen und lässt so besser erkennen, ob etwa ein Vorsprung auf der gleichen Höhe wie Link ist oder nicht. Solltet ihr ohne den 2D-Effekt bzw. mit dem Nintendo 2DS spielen, dann keine Sorge: das Spiel wurde hier so angepasst, dass man auch in der Zweiten Dimension spielen kann. Aber das gute Raumgefühl fehlt hier eben.
Im Laufe des Abenteuers könnt ihr auch kleineren Aufträgen nachgehen, wie etwa direkt am Anfang, wo der Junge namens Grin nicht mehr auffindbar ist. Habt ihr eine interessante Stelle entdeckt, lässt sich diese auf der auf dem Touchscreen angezeigten Karte mit einer Stecknadel (insgesamt 20 und drei verschiedene Farben) markieren. Leider kann man keine Notizen machen, was mitunter durchaus hilfreich wäre, um einige Orte bzw. Charaktere schneller wiederzufinden.
Ansonsten braucht sich A Link Between Worlds selbst von seiner musikalischen Seite her nicht zu verstecken. Egal wohin ihr euch bewegt, werdet ihr mit einem tollen, wenn auch weniger neuen Soundtrack beschallt. Spaziert ihr munter durch Kakariko, hört ihr die lockeren und unter anderem aus Ocarina of Time bekannten Töne. An manchen Stellen erklingen sogar richtige Chöre. Es sind zahlreiche bekannte Melodien mit dabei, auf große musikalische Änderungen darf man allerdings nicht hoffen.
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